
Sein Nachfolger, Bischof Wolfgang (972-994) dürfte die Besiedlung der hiesigen Gegend gefördert haben. Auf Ihn weisen die vielen „Zell-Orte“ hin, die in der Umgebung zu finden sind. Die Falkensteiner Burg wurde an der wohl schon seit dem 10. Jahrhundert genutzten Straße, die von Donaustauf über Falkenstein, Michelsneukirchen nach Cham führt, errichtet.
Die Erbauung der Veste fällt in die Zeit von 1050 bis 1148, in der die mächtigen Grafen von Bogen bis zu ihrem Aussterben die Regensburger Domvogtei inne hatten. Offen bleibt ob der Bau im Auftrag des damaligen Bischofs erfolgte oder ob die Domvögte hier ein Lehen inne hatten.
Die Herrschaftsverhältnisse nördlich und östlich von Falkenstein waren im 11. Jahrhundert umstritten. Die Interessensphären mehrerer mächtigen Familien stießen hier zusammen und überlagerten sich. Es waren dies die diepoldingischen Markgrafen von Cham, die Landgrafen von Stefling, die Grafen von Bogen und deren Seitenlinie, die Domvögte von Regensburg. Die schriftliche Überlieferung setzt 1129 ein, als ein Rudolf von Valchenstein ein Übereinkommen der Bischöfe von Regensburg und Bamberg mitunterzeichnet. Zu dieser Zeit geriet die Burg in den nach dem Tod des Regensburger Bischofs Hartwig I. von Spanheim entbrannten Streit zwischen Herzog Heinrich den Stolzen und dem Domvogt Friedrich IV wegen der Domvogtei. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung wurde die Burg 1130 vom Herzog erobert, aber nicht zerstört. Erst im Jahre 1133 kam durch die Vermittlung des Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach ein Friede zustande. Die Burg wurde an Bischof Heinrich I von Wolfratshausen bzw. den Domvogt Friedrich IV zurückgegeben.
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts ging die Burg an die Grafen von Bogen. Als dieses Geschlecht mit dem Grafen Adalbert V im Jahre 1242 ausstarb erbten die Wittelsbacher den Besitz und das Rautenwappen. Die Herrschaftsverhältnisse scheinen aber nicht so klar gewesen zu sein, denn als Konrad II von Hohenfels, im Jahre 1232 mit den Nachbarn in Brennberg in Streit geriet gab er im Zuge einer Einigung die Burg Falkenstein wieder an den Regensburger Bischof Siegfried zurück. Somit kann man annehmen, dass die Bischöfe von Regensburg noch immer die eigentlichen Besitzer von Burg und Herrschaft Falkenstein waren. Schon nach wenigen Jahren gab der Bischof von Regensburg den Hohenfelsern die Herrschaft Falkenstein zurück. Nun blieb die Burg für längere Zeit in den Händen der Hohenfelser, die sich in immer neue Fehden mit ihren Nachbarn verwickelten. Nach Verhängung der Reichsacht war Heinrich von Hohenfels-Falkenstein im Jahre 1323 wohl gezwungen die Burg an König Ludwig IV den Bayer zu verkaufen. König Ludwig hatte aber das Geld nicht, um den Kaufpreis zu bezahlen, er nahm es sich vom Landgrafen Ulrich von Leuchtenberg zu leihen. Da er den Betrag jedoch nicht zurückzahlen konnte, überließ der König dem Landgrafen im Jahre 1327 Burg und Herrschaft Falkenstein.
Dieser wiederum veräußerte Burg und Herrschaft 1332 an den niederbayerischen Herzog Heinrich XV. den Natternberger. So kam Falkenstein zu Niederbayern. Die niederbayerische Linie der Wittelsbacher starb bereits im Jahre 1340 aus und so fiel Burg und Herrschaft wieder an König Ludwig den Bayer. Da dieser aber an chronischem Geldmangel litt, verpfändete er Falkenstein wiederholt, zuletzt 1347 an Wolfhart den Satzenhofer, der sich allerdings kaum in Falkenstein aufhielt. Im Jahre 1379 löste Herzog Albrecht I. von Niederbayern-Straubing Falkenstein wieder ein. Falkenstein blieb nun bis zum Aussterben der Linie Niederbayern – Straubing im Jahre 1425 im Besitz dieses Hauses. Nach einem 4 Jahre dauernden Streit entschied Kaiser Sigismund 1429, dass Straubing, Bogen und Mitterfels und damit auch Falkenstein zu Bayern-München kam, in den Besitz jenen Herzogs Ernst der 1435 die Agnes Bernauer ertränken ließ. In diese Zeit fallen auch die Hussitenkriege, in deren Verlauf die Burg Falkenstein 1429 von den Hussiten berannt, aber nicht erobert wurde. Bei diesem Ereignis sollen sich die Falkensteiner Frauen bei der Verteidigung besonders hervorgetan haben, woher der Name „Weiberwehr“ für den Zwinger kommt.
Quellen:
- Internetauftritt - Das Haus der Bayerischen Geschichte www.hdbg.de/burgen
- Pfarrer Josef Heigl, Geschichte von Falkenstein/Opf. und Umgebung, 21954, Seiten 7-33
- Fachvortrag Geschichte und Baugeschichte der Burg Falkenstein im Lichte neuer Forschungsergebnisse anlässlich der Sonderausstellung „Bergfried, Weiberwehr & Ritterspiel“ Geschichte(n) von Burg Falkenstein im Jahre 2002 durch Dr. Bernhard Ernst aus Bamberg.